2015 besuchten wir für ein paar Tage Dresden und
auf dem Weg nach Schlesien hielten wir bei den drei kleinen
Elbschlösschen um das Lingnerschloss. Beim Spaziergang durch Schloss
Eckberg kamen wir zu einem kleinen Gewächshaus, das mit einer über
80jährigen Kamelie ausgefüllt war, über drei Meter hoch und voller
Blüten. Der zuständige, sehr nette Gärtner erzählte uns, dass sie
aus einem Steckling der berühmten Pillnitzer Kamelie entstanden ist
und am Ende hatten auch wir einen kleinen Steckling im Kofferraum,
der jetzt auf unserer Terrasse begonnen hat zu blühen.
Hier einige Zitate aus dem Netz dazu:
Die Pillnitzer Kamelie ist eine der ältesten
in Europa befindlichen Kamelien
(Camellia
japonica).
Mittlerweile über 230 Jahre alt, hat sie eine Höhe von etwa
8,90 Metern und einen Durchmesser von fast 11 Metern
erreicht. Während ihrer von Februar bis April dauernden Blütezeit
erscheinen bis zu 35.000 Blüten. Diese sind von karminroter Farbe,
ungefüllt und ohne Duft. Die Pflanze befindet sich im Park des
Schloss
Pillnitz und wird vor Frösten durch ein fahrbares Gewächshaus
geschützt.
Erste Exemplare der in Südost- und Ostasien
beheimateten Kamelien wurden bereits im 17. Jahrhundert nach Europa
gebracht. Nach einer weitverbreiteten, aber heute zunehmend
bezweifelten Legende soll die Pillnitzer Kamelie als eines von vier
Exemplaren von Karl
Peter Thunberg von seiner Japanreise
1775 bis 1776 nach Kew
Gardens in London
mitgebracht worden sein ( hat uns der Gärtner auch erzählt ). Während eine der vier Pflanzen in London
blieb, wurden die übrigen an andere königliche Gärten verschenkt.
Ein Exemplar ging nach Schönbrunn,
eine weitere wurde dem Berggarten
in Hannover-Herrenhausen
überreicht und die vierte soll in den 1780er Jahren an den Hof von
Dresden gelangt
sein. Wenn diese These zuträfe, wäre die Pillnitzer Kamelie das
einzige bis heute überlebende Exemplar der vier aus Japan
mitgebrachten Kamelien.
Der
Kamelienbaum in Pillnitz, bei Dresden, auf einer Postkarte, um 1900:
"Der Camelienbaum kam im Jahre 1739 von Japan nach Pillnitz.
Stammumfang 150 cm. Höhe 7 m. Sein Unterhalt kostet jährlich
ca. 800 M." (Text auf der
Postkarte)
1801 wurde sie nachweislich durch den damaligen
Gärtnergesellen und späteren Hofgärtner
Carl
Adolph Terscheck an die Stelle im Park des Schlosses Pillnitz
gepflanzt, an der sie sich noch heute befindet. Während man sie
anfangs noch im Winter mit Stroh- und Bastmatten bedeckte, wurde sehr
bald für die Überwinterung ein beheizbares Winterhaus konstruiert.
Im Januar 1905 brannte das hölzerne Schutzhaus durch eine
Überhitzung des Heizhauses ab. Da das Löschwasser bei den damals
herrschenden Temperaturen von minus 20 Grad Celsius zu einem
Eisberg gefror, überlebte die Pflanze den Brand. Sie trieb bereits
im folgenden Frühjahr wieder aus.
Neuere Forschungen widerlegen zunehmend die bisher
vorgebrachte These, wonach die Pillnitzer Kamelie eines der aus Japan
von Karl Peter Thunberg mitgebrachten Exemplare sei. Trotz rigoroser
Buchführung wurden z. B. in Kew
Gardens keine Pflanzen verzeichnet, die von Thunberg gesendet
oder übergeben wurden. Gesichert ist jedoch, dass die Pillnitzer
Kamelie zwischen 1770 und 1790 an den Dresdner Hof gelangte und hier
1801 eingepflanzt wurde. Auch ist erwiesen, dass sie die älteste
europäische Kamelie nördlich der Alpen ist.
Auch wenn die Presse gegenteiliges berichtete, ist
die Herkunft bisher ungeklärt. Eine 2009 festgestellte phänotypische
Gleichheit der drei ältesten
Kamelien in Europa, die sich in Caserta
(Italien), Campobello
(Portugal) und Pillnitz befinden, hinsichtlich ihrer
morphologisch-botanischen Parameter von Blatt und Blüte sowie
molekularen DNA-Marker, weist auf eine vegetative Vermehrung, also
über Stecklinge, dieser drei Pflanzen hin.Eine große genetische
Ähnlichkeit mit diesen Exemplaren in Italien und Portugal sowie
einer Kamelie aus dem botanischen Garten Greifswald wurde ebenfalls
in einer weiteren, mehrjährigen Studie der TU Dresden 2015
festgestellt.
Monography of the Genus Camellia Or: An Essay on Its Culture,
Description … By Lorenzo Berlèse 1838The Camellia placed in unconfined earth, without protection, is not capable of resisting, a temperature lower than from 38 to 41; consequently it would be a useless experiment, to attempt, in the climate of Paris, to ex-pose it to a greater degree of cold. If the winter should be mild, it may be preserved, beyond a doubt, vegetate well during the summer, and oller a beautiful appearance in autumn; but the frequent variations of the atmos-phere, at that period, would cause the buds to fall off. In warm climates, in a northern exposure, where it can be screened from the sun, and in a soll which is tongenial, the Camellia would become a mag-nificent tree, and present, at the time of its florescence an enchanting aspect. This prospect can be enjoyed at Caserta, near Naples, where there is culti-vated, in the royal domains, a Camellia, which was planted in 1760. It is more than 40 feet high, and occupies, with its lateral branches, a space more than twenty feet in circumference. lt is covered with thousands of blossoms in the spring, to which succeeds an abundant fructification, affording the means of infinite multiplication. We have often visited that admirable tree, and to perpetuate the recollection, we designed and colored it upon the Spot, with all the exactness, which our feeble powers would allow. We presented the original painting to our master and honorable colleague, Mr. De Lan-dolle, the elder. tree at Caserta, did not bloom until 1831, and we have two plants, which were produced from those seeds, that flowered for the first time in 1836, which was more than fifteen years after they were planted.
Lady Hamilton, Caserta e la Camelia “Atroviolacea”
Gianmario Motta, Società Italiana della Camelia, Vice-Presidente
Nicola Tartaglione, Architetto in Napoli, conservatore di Villa Porfidia
A Recale, presso Caserta, nell’antico giardino dei Duchi di Guevara, è stato trovato un esemplare di C. Japonica a fiore rosa-viola, identificata dagli appassionati locali con il nome di “Atroviolacea”, antica e rara varietà. L’articolo ricostruisce la storia del giardino di Recale e valuta le possibili identificazioni della varietà; è una versione (non una semplice traduzione) dell’originale inglese pubblicato dagli stessi autori nell’International Camellia Journal 2003.
Il medico tedesco della Compagnie delle Indie Andreas Cleyer (1634-1697), di ritorno da Nagasaki, descrisse nelle Miscellanea Curiosa del 1689 trenta specie vegetali giapponesi, tra cui per la prima volta una pianta detta ‘Tzumacky’ traslitterando da giapponese il nome riferito alla nostra Camelia japonica e fornendo la prima illustrazione occidentale della pianta.
Die ersten schriftlich nachgewiesenen lebenden Kamelien in Europa wurden 1739 in den Gewächshäusern von Robert James, Lord Petre in Thorndon Hall in Essex gezeigt. Vermutlich stammten sie aus China und kamen durch Jesuiten-Missionare oder englische Kaufleute bzw. Seefahrer hierher. Zwei Zeichnungen zeigen die roten Blüten dieser Kamelien.
Die Kamelien in Campo Bello, bei Porto, Portugal
Am Ufer des Duoro, gegenüber von Porto, gibt es in Vila Nova de Gaia einen Garten mit drei (1985), ursprünglich vier, sehr alten Kamelien, die im Park des Casa dos Condes de Campobello stehen. Heute stehen leider nur noch zwei der alten Exemplare.
Dr. F. G. Meyer schrieb 1959:
"The old Trees of the Villa Nova de Gaya in Opporto, evidence indicates, are the oldest specimens of Camellia japonica in cultivation, yet recorded in europe. Old family archives of the Conde de Campo Bello, present owner of the villa, indicate that three living plants of C. japonica from Japan were planted in the garden about the middle of the 16th centuiry...".
(cited in T. Savige).